Bozsó János

Ein Leben im Bann der Antiquitäten

Der Gründer der Sammlung, der Kunstmaler János Bozsó wurde in Kecskemét am 27. Dezember 1922 geboren. Seine Kindheit war auf sein ganzes Leben auswirkend von einem bäuerlichen Schicksal geprägt. Aus den harten Jahren brachte er die Liebe für die Natur und die Volkskunst und deren Verehrung als ein immerwährendes Erbe mit. In der zweiten Hälfte der 40er Jahre fing er sein Leben am Stadtrand fristend an, sich autodidaktisch mit der Malerei zu beschäftigen. Für die Mitte der 50er Jahre entwickelte er seine malerische Sprache, er hielt in seiner Kunst für eines der bestimmendsten Elemente die Emotionsgeladenheit. Er wollte auf die malerische Darstellungsweise nie verzichten. Die Verwendung satter Farben, breiter, schneller und frei fliegender Pinselstriche und des Licht-Schatten-Gegensatzes war für ihn ein Existenzelement. Er wurde zum hervorragenden Künstler der heimischen expressiven Malerei.

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Seine erste Einzelausstellung, die eine Überraschung auslöste, veranstaltete man 1957 im Kecskeméter József Katona Museum. Zu dieser Zeit zog er in sein erstes langersehntes Atelier, ins altertümliche Klapka-Haus. In seinem Leben waren die vertiefte Beschäftigung mit der Malerei und die Leidenschaft der Kunstsammlung untrennbar zusammengewachsen. Zu Anfang suchte er nur zu seinen Stillleben alte und schöne Gegenstände auf staubigen Dachböden und auf Trödelmärkten. Mühelos streifte er die Zufahrtsstraßen der umgebenden Bauernhöfe durch, Művészi ihletettsége forrásaként fum sich von den so erworbenen künstlerischen Erlebnissen inspirieren zu lassen. Er entdeckte die vergessenen Denkmäler der ungarischen Volkskunde. Er wollte immer mehr alte Gegenstände vor Verlorengehen retten. Zu Anfang führte ihn nur sein Qualitätsbewusstsein, aber in Jahren erwarb er ein unfehlbares Wissen in der Kunstsammlung auf zahlreichen Gebieten der ungarischen Volkskunde und europäischen Kunstgewerbe. Er nahm an zahllosen Einzel- und Gruppenausstellungen in Ungarn und im Ausland teil. Er bereicherte seine Kunstsammlung jahrzehntelang mit Hilfe der Einkünfte aus seiner Malerei. Er gründete die größte öffentliche Privatsammlung der Region, in deren hervorragende Gegenstände der ungarischen Volkskunst und des europäischen Kunstgewerbes aus dem Zeitraum vom 15. Jahrhundert bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zu finden ist. János Bozsó schenkte 1975 seiner Geburtsstadt Kecskemét seine ganze Privatsammlung. Die ständige Ausstellung wurde 1979 für das Publikum eröffnet. Noch zu Bozsós Lebzeiten wurde die ständige Ausstellung wegen der sich unglaublich schnell vermehrenden Gegenstände mehrmals vergrößert. 1993 gründeten die Selbstverwaltung der komitatsberechtigten Stadt Kecskemét und der Künstler eine Stiftung für die Erhaltung und Betreuung der Sammlung.

An seinem Lebensabend wurden János Bozsós gewaltiges und eigenartiges künstlerisches Schaffen und seine Tätigkeit als Kunstsammler und Mäzen mit Auszeichnungen anerkannt, er konnte trotzdem bescheiden und liebenswürdig bleiben. Am 14. Dezember 1998 verabschiedete er sich, kurz vor seinem 76. Geburtstag, vom Leben. Neben seiner Sammlung vererbte er seine zu verwirklichenden Pläne an die Stiftung Stadt Kecskemét – Bozsó Sammlung. Die Stiftung bewahrt die Bozsó Sammlung in der ursprünglichen Konzeption des Sammlers, das Material wird auf fast 600 m2 vorgestellt. Von den Kunstwerken des Künstlers werden temporäre Ausstellungen veranstaltet.

Zwischen den Bildern herumgehend können die Besucher auch die seltenen Momente der Geburt eines Museums ergreifen. Die Sammlung gilt als das Gesicht des Sammlers: sie verrät, was er schön, wertvoll und des Aufbewahrens würdig gefunden hat.